Dr. Dagmar Grohe
Tierarztpraxis am Puchsbaumplatz
Dr. Dagmar Grohe
Ich hatte das besondere Glück in meiner Kindheit und Jugend nicht nur mit Tieren aufzuwachsen, sondern auch ganz direkte, prägende Erfahrungen zu machen.
Zum einen waren da die Hunde, Katzen, Hühner, Schildkröten, Brieftauben, Papageien und Wellensittiche in einem kleinen Hausgärtchen unserer Nachbarn mitten in der Großstadt von Madrid, zum anderen die Schweine in unserer bäuerlichen Nachbarschaft in Oberösterreich, recht ordentliche Kaliber, aber glücklich, weil freilaufend.
In meinem Elternhaus hat es immer Hunde gegeben. Zuerst einen spanischen Streuner, der nach und nach Zutrauen gefasst hat und dann auch mit uns nach OÖ gekommen ist, und dann eine Jagdhundmischlingshündin aus dem Linzer Tierheim, die der ganzen Familie so einiges an Nerven gekostet hat, mit ihren allzu lang ausgedehnten Spaziergängen.
Jedenfalls hat sich für mich ziemlich bald meine Berufung herauskristallisiert:
Ich habe mich 1989 für das Studium der Veterinärmedizin in Wien entschieden und sammelte während dessen als Volonteurin in verschiedenen Tierarztpraxen erste Erfahrungen.
Unser Streunerhund hat mich offenbar geprägt – sowohl aus tiefer Überzeugung als auch von einem gewissen professionellen Ehrgeiz angetrieben, habe ich nach meiner Promotion zur „Doctora medicinae veterinaria“ 1999 ehrenamtlich drei Wochen lang im Rahmen eines Projektes von „Vier Pfoten“ in Rumänien Streunerhunde kastriert.
In der Tierklinik Aspern absolvierte ich ein Akademikertraining, danach arbeitete ich im Tierschutzhaus des Wiener Tierschutzvereins, wo ich nicht nur in der Tiermedizin meine praktischen Kenntnisse fundierte und erweiterte, sondern auch im Umgang mit freundlichen und auch etwas weniger freundlichen Tieren eine Menge Erfahrungen sammelte.
Diese Zeit war für mich immens wichtig und bestärkend in meiner Überzeugung, dass jedes noch so schwierige Tier eine Chance verdient und sich durch bestmögliche Betreuung sehr viel bewegen lässt und dass auch die Zuwendung um ein Vielfaches mehr zurückkommt.
Nicht ich habe meinen ersten Hund ausgesucht, sondern es war das Rottweilermädchen Tessa, das mich 1999 im Tierschutzhaus gefunden hat. Tessa hat mein Leben 9 Jahre lang bereichert.
Bei der Eröffnung meiner eigenen Tierarztpraxis im Oktober 2003 stand sie mir mit ihrem außergewöhnlichen Charakter auch als beruhigende Vermittlerin zur Seite.
Nach deren Tod im April 2009 ist die die Schäfermischlingshündin Chica im Juni 2009, auch aus dem Wiener Tierschutzhaus, in mein Leben getreten. Mit ihrem recht eigenwilligen Charakter, hat sie mir einiges an Rätseln aufgegeben und mich dazu gebracht mich in Sachen Hundeerziehung weiterzubilden und dadurch eine gute Ansprechperson bei Verhaltensproblemen von Hunden und Katzen zu sein.
Von November 2011 bis August 2013 hatte der Große Münsterländer-Rüde Andor seinen Alterswohnsitz bei mir. Er ist das beste Beispiel dafür, dass auch ein alter Hund lernfähig ist und sich mit dem Alter arrangierend noch viel Freude am Leben haben kann. Er wurde 16 Jahre und 2 Monate und hat mir einiges beigebracht. Er war ein sehr ausgeglichener und in sich ruhender Rüde, der keinen Stress mit anderen Hunden hatte. Sein liebenswertes Wesen machte es leichter über seine im Alter immer stärker werdende Inkontinenz hinwegzusehen.
Im Februar 2016 wurde uns unsere Hündin Chica viel zu schnell und unerwartet aus dem Leben gerissen. Gehirntumor.
Seit April 2016 bringt -wieder aus dem Wiener Tierschutzhaus- die ungarische Mischlingshündin Roxy Wind in unser Leben. Sie ist sehr freundlich zu Menschen, sehr kinderlieb. An Roxy sieht man, dass nicht jeder Hund, der aus dem Tierschutz kommt traumatisiert sein muss. Sie mag zwar, wie viele unserer Hunde keine Silvesterknallerei und Gewitter lassen sie auch nicht kalt. Sonst ist sie aber unerschrocken und allem Neuen aufgeschlossen.